19. März 2021
Wissen was wirkt: ASC Oncology patentiert neuen Biomarker zur Vorhersage der Wirksamkeit von MEK-Inhibitoren bei soliden Tumoren.
Ein wichtiger Schritt in der Krebsforschung: ASC Oncology patentiert neuen Biomarker zur Vorhersage der Wirksamkeit von MEK-Inhibitoren bei soliden Tumoren und hilft so potentiell tausenden Darmkrebspatienten weltweit.
Berlin, 19.03.2021 – ASC Oncology nutzt zukünftig dank der Forschungskooperation mit der Partnerfirma CELLphenomics ein neues Patent für einen Biomarker. Aufgrund der Entdeckung des Biomarkers durch das Forscherteam können damit allein in Deutschland bis zu 4000 Darmkrebspatienten vom Einsatz des Patents profitieren.
Inaktivierende Mutationen im SMAD4-Gen erlauben die zuverlässige Vorhersage bei Darmkrebstumoren, ob Wirkstoffe der Klasse der sogenannten MEK- Inhibitoren bei einem Patienten wirken können, oder nicht. Das Forscherteam um Jürgen Loskutov, Ulrike Pfohl und Christian Regenbrecht entdeckte, dass die zum Beispiel bei Hautkrebs zugelassenen Wirkstoffe Trametinib und Cobimetinib bei einem Vorhandensein der Genmutation R361H des SMAD4-Gens zuverlässig wirken.
Die Entdeckung der Mutation als Biomarker für das Therapieansprechen mit MEK-Inhibitoren bringt für Krebspatienten und Onkologen entscheidende Vorteile mit sich: Die Forschungsarbeit von ASC Oncology und CELLphenomics gibt Aufschluss darüber, dass für Hautkrebs bereits zugelassene Medikamente auch für Patienten mit der Genmutation R361H bei anderen Krebserkrankungen u.a. Darmkrebs sinnvoll angewendet werden kann. Diese neuen Erkenntnisse eröffnen zukünftig erweiterte Behandlungsmöglichkeiten sowie Zulassungsprozesse von Krebsmedikamenten und leisten daher einen wichtigen Beitrag für die weltweite Weiterentwicklung von Krebstherapien.
Jedoch nicht nur die Wirksamkeit von MEK-Inhibitoren kann vorhergesagt werden, sondern bei fehlender Mutation auch die Nicht-Wirksamkeit der MEK-Inhibitoren. Somit wird den entsprechenden Patienten eine unwirksame Therapie mit massiven Nebenwirkungen erspart und die Wahrscheinlichkeit auf eine wirksame Therapie erhöht. Denn bei rund der Hälfte aller Krebspatienten weltweit versagt die verschriebene Chemotherapie. Aufgrund der evolutionären Anpassung von Krebstumoren ist es bei Krebserkrankungen also von entscheidender Bedeutung, schon in der Erstlinientherapie eine individuell abgestimmte Behandlung anzuwenden. Durch die Entdeckung des neuen Biomarkers und der damit verbundenen Vorteile kann wertvolle Zeit für die effektive Behandlung gewonnen werden.